Inzwischen gibt es viel zu tun für die Uni. Immer häufiger treffen wir uns in kleinen Gruppen in der Uni, um unsere Projekte für das Fach Audio oder Design zu erledigen. In Audio geht es um unsere Tonaufnahmen, für die wir nächsten Dienstag unsere Ideen einmal zur Probe aufnehmen müssen, allerdings nur improvisiert mit der eigenen Stimme. Unsere Gruppe macht ein Radiohörspiel, das kann bestimmt ganz lustig werden.
In Design arbeiten wir nun ein Konzept für eine fiktive Firma aus (in unserem Fall eine Produktionsfirma für Außenwandfarbe), zu der wir später auch noch ein Corporate Design, das heißt Logo, Poster und alles, was dazu gehört designen müssen. Ich bin froh, dass ich eine sehr fleißige und kreative Gruppe habe, aber es ist noch viel Arbeit. Ich merke jedoch, dass diese Treffen in den kleinen Gruppen der beste Zeitpunkt zum Spanisch sprechen üben sind. Je länger ich mit meinen spanischen Kommilitonen zusammensitze, desto besser und fließender geht das Sprechen, das fühlt sich super an. Besonders weil ich von meinem Spanisch-Sprachkurs bis jetzt noch nicht überzeugt bin. Die Dozentin ist zwar echt nett und auch sehr gut zu verstehen, aber während der drei einhalb Stunden, die wir Freitags nachmittags im Spanischkurs verbringen, reden wir anteilig nur sehr wenig und behandeln viele Kleinigkeiten. Ich hätte mir gewünscht, weniger über Verben und Kommasetzung zu sprechen und dafür mehr kreative Aufgaben zu machen, bei denen man herausgefordert wird wirklich zu sprechen.
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Wenn wir nach dem Spanischkurs aus dem Sprachenzentrum kommen ist es schon dunkel - aber die Aussicht ist super |
In unserem Fach aus dem dritten Jahr "Strategien der Multimedia-Kommunikation" haben wir uns diese Woche einen Vortrag über Soziale Netzwerke angehört, bei dem die Präsentation auf Gallego war. Da wir fast vier Stunden diesem eigenartigen Spanisch ausgesetzt waren, haben wir inzwischen auch ein paar Regelmäßigkeiten entdeckt. Zwar können wir es dadurch nicht viel besser verstehen, aber es war mal eine interessante Erfahrung.
Ansonsten kehrt nun tatsächlich ein wenig Alltag ein. Da wir nicht mehr jeden Tag viele neue Dinge entdecken, werde ich wahrscheinlich nicht mehr ganz so häufig wie bis jetzt bloggen - aber trotzdem noch regelmäßig! Schließlich möchte ich euch auch nicht langweilen...
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Mittwochs sind viele Erasmus-Studenten in den Bars unterwegs. Wir haben Johannes verabschiedet (ganz links; daneben: Alessandro, Ariane (Belgien), Laura und ich) |
Nachdem wir am Mittwochabend feiern waren - das letzte Mal mit unserem kurzzeitigen Mitbewohner Johannes, der heute nach Deutschland zurückgekehrt ist - waren Laura und ich gestern nachmittag noch eine Weile zu Fuß in der Stadt unterwegs, und besonders in der Altstadt konnten wir noch so einige Ecken entdecken, an denen wir vorher noch nicht waren.
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Am Plaza España - obwohl die Palmen grün sind, sind diese Bäume noch kahl |
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In den Straßen der Altstadt auf der Halbinsel |
Natürlich sind wir auch gestern am Strand entlang gegangen. Die Steinbalustrade, die vom Sturm zerstört wurde, wurde am Playa Riazor komplett entfernt.
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Der Sand wurde vom Meer so weit nach oben gespült, dass die Treppen fast nicht mehr zu sehen sind |
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Ein Blick bis zum Obelisco Millenium |
Ein sehr traurige Geschichte, die uns schon häufiger hier erzählt wurde, ist ein Unfall, der sich vor zwei Jahren ereignete: Ein Erasmus-Student verschwand, als er im Morgengrauen nach einer Party im Ozean schwimmen gehen wollte, trotz viel zu hohem Wellengang. Ein Polizist, der versuchte ihn zu retten starb, zwei weitere Polizisten verschwanden ebenfalls. Ein Denkmal am Playa Orzán erinnert an die "Héroes" (Helden).
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Das Denkmal in Form eines großen weißen Bandes am Playa Orzán |
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Ebenfalls am Playa Orzán wehen die Flaggen Spaniens und Galiziens |
In dieser Woche haben Laura und ich auch schon begonnen, unsere Ferien vor der Semana Santa zu planen: Ostern verbringen wir in Madrid! Darauf freuen wir uns sehr. Allerdings hat es sich als wirklich schwierig herausgestellt, Zugfahrkarten bei Renfe, dem spanischen Bahnunternehmen, im Internet zu buchen. Ein Problem, dass uns auch noch bei weiteren Reisen Ärger machen wird...
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So waren wir aber immerhin schon einmal am Bahnhof A Coruña, um uns dort nach Preisen und Tickets zu erkundigen |
Morgen wollen wir dann endlich nach Santiago fahren, was wir bis jetzt noch nicht geschafft haben. Inzwischen sind wir nun schon vier Wochen hier, die Zeit vergeht ganz schön schnell! Wir haben noch unglaublich viele Punkte auf unserer Liste, die wir uns anschauen wollen, aber wir haben auch schon echt viele tolle Dinge gesehen. Insgesamt bin ich bis jetzt wirklich zufrieden, und wenn nun auch noch das Wetter besser würde, wäre das perfekt!
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Gestern Abend in der Dämmerung - eine super Abendstimmung um am Strand entlang zu gehen |
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Das Meer ist inzwischen relativ ruhig |
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Weit hinten ist der Monte de San Pedro zu sehen, von dem aus man angeblich über die ganze Stadt schauen kann - das werden wir im Sommer auf jeden Fall testen |
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