Mittwoch, 26. Februar 2014

Cumpleaños

Gestern hatte ich einen super Tag! Ich möchte mich auf diesem Weg auch nochmal bei euch allen bedanken, die mir Glückwünsche und Grüße (und sogar selbst gesungene Geburtstagslieder!) geschickt haben und mir auf allen möglichen Wegen gratuliert haben! Darüber habe ich mich wirklich gefreut!
Natürlich war es für mich komisch, den Geburtstag ganz ohne Familie zu verbringen, aber es war auch mal eine tolle neue Erfahrung hier in Spanien zu feiern. Eigentlich dachte ich, ich könnte euch auch ein schönes Foto von mir an meinem Geburtstag am Strand zeigen (das kommt ja nicht häufig vor) aber leider hatten wohl alle in Deutschland besseres Wetter als wir...Hagel, Regen und ein bisschen Sonne, gestern war von allem etwas dabei.

Laura und Moritz haben mir ein super tolles Frühstück mit Brötchen, Croissants und Rührei zubereitet und mir sogar einen Oreo-Keks-Kuchen gebacken. Gemeinsam mit unseren Mitbewohnern haben wir dann gebruncht. Ein richtig guter Start in den Tag!

Der Oreo-Keks-Kuchen
Gemeinsames Geburtstags-Frühstück mit Martin, Nico (musste leider fotografieren), Laura und Moritz

Von meinen Eltern und meinem Bruder habe ich ein wunderbares Geburtstagspaket geschickt bekommen, das ich natürlich noch vor dem Frühstück ausgepackt habe (danke dafür ihr Lieben! <3). 

Mittags sind wir dann in die Uni gefahren und während der Siesta habe ich mich in der Cafeteria lange mit meinen spanischen Kommilitonen unterhalten, die mir nützliche Tipps für zukünftige Reisen gegeben haben und mir einiges über die Stadt erzählen konnten. Auch über meine Heimat und unsere Uni habe ich ihnen viel erzählt.

Die Kuchenbäckerin und ich
Von Laura und Moritz habe ich eine Galizien-Flagge bekommen. Es ist Tradition, dass die Erasmus-Studenten hier am Ende des Semesters so eine Flagge mit Widmungen von den Freunden beschriften lassen und als Andenken mitnehmen.

Am Abend waren wir dann mit unserer deutsch-finnischen Runde und unseren französischen Freunden zusammen Tapas essen. Insgesamt hatte ich also einen wirklich schönen Geburtstag und bedanke mich bei allen, die sowohl hier als auch von zu Hause aus dafür gesorgt haben :-)

Calamares, Pilze, Tortilla, Patatas und andere Leckereien in einer gemütlichen Runde

NACHTRAG!!!

Soeben hat mich ein weiteres Geburtstagspaket erreicht! Es war alles dabei für eine gute Party: Konfetti, Sekt, Luftballons und Luftschlangen (mit einer Spielanleitung habe ich so mein Geschenk in der richtigen Partystimmung ausgepackt). Eine echt kreative Idee von meinen Mädels! Danke euch! Ihr seid super!

Ich kann nun die Neuigkeiten aus der Heimat lesen und endlich wieder Vollkornbrot und Erbsentopf essen!

Sonntag, 23. Februar 2014

Santiago de Compostela

Gestern haben wir uns nun endlich das ca. 65 km von A Coruña entfernte traditionelle Ziel der Pilger Santiago de Compostela angeschaut. Santiago ist die Hauptstadt von Galizien und hat ca 95.000 Einwohner, ist damit also kleiner als A Coruña. Mit dem Zug haben wir etwa eine halbe Stunde dorthin gebraucht, es ist also super zu erreichen.
Der Name Santiago stammt vom "heiligen Jakob", was auch den Namen des berühmten Pilgerweges Camino de Santiago (im deutschen Jakobsweg) erklärt. Über 200.000 Pilger suchten allein im vergangenen Jahr Santiago de Compostela auf, ein paar haben wir gestern auch gesehen.

Unterwegs waren Laura und ich mit Kathi und Elena, die beiden (ebenfalls deutschen Mädels) haben sich Freitag Abend noch dazu entschlossen mitzufahren.

Laura, Ich, Elena und Kathi
Am Bahnhof sichteten wir gleich den ersten Pilger

Natürlich machten wir uns gleich auf den Weg zu Kathedrale, der größten Sehenswürdigkeit Santiagos. Im 11. Jahrhundert begann man mit dem insgesamt 700 Jahre andauernden Bau der beeindruckenden Kathedrale: Das Südportal ist romanisch, das Westportal im barocken Stil errichtet und die Nordfassade klassizistisch während die Kreuzgänge im Inneren gotisch sind. Allerdings ist uns auch hier aufgefallen, dass man deutlich die Spuren des vielen Regens hier im Norden Spaniens erkennen kann, denn häufig sind die Bauwerke sehr grün und schwarz verwittert.

Die Kathedrale - leider wird gerade gebaut. Angeblich wurde sie auf der Grabstätte des Heiligen Jakobus errichtet.

Man kann auch Führungen über die Dächer der Kathedrale bekommen, eine gute Idee, die wir uns für den Sommer aufheben
Auch innen ist es wirklich beeindruckend, besonders der riesige Altar wirkt pompös. Eine Figur des Heiligen Jakobus wird von den Pilgern und Besuchern berührt oder geküsst zum Zeichen der Ehrerbietung. Schade ist, dass durch die vielen Besucher die Stimmung in der riesigen Kirche ehr touristisch wirkt.
Von der gigantischen Orgel (eigentlich auf beiden Seiten) war ich besonders beeindruckt

Rechts von der Kathedrale befindet sich der Palacio de Rajoy
Nicht nur an den Eingängen ist die Kathedrale detailliert geschmückt


Das bekannte Pilgerzeichen ist die Jakobsmuschel, die früher einmal als Nachweis dafür galt, dass die Pilger tatsächlich Santiago erreicht hatten. Auch heute findet man die Jakobsmuschel überall in Santiago, an Häusern, in der Kathedrale und auf den Gehwegplatten.


Aber natürlich haben wir uns auch noch weiter umgeschaut. Santiago hat süße Gassen mit vielen kleinen Läden und Bars.

Besonders viele Souvenirläden finden sich in den kleinen Straßen

Natürlich ist schon alles für Karneval geschmückt
In einer Bar in der Altstadt haben wir zum Mittag Tapas gegessen: diese Calamares hier waren sehr lecker
Natürlich ist Santiago schöner rund um die Kathedrale, um die sich die meisten Touristen tummeln. Aber auch ein paar Straßen entfernt von der Altstadt gibt es zwischen Hochhäusern ein paar hübsche Straßen zu entdecken.

In der Nähe des Bahnhofs
Das Wetter hielt sich trotz dunkler Wolken erstaunlich gut
Manche Bäume blühen schon - ein richtig frühlingshafter Anblick
...während es im Park wohl noch eine Weile dauert, bis alles grün ist
Nachdem wir uns alles angeschaut hatten und satt von den Tapas waren, blieb auch noch ein bisschen Zeit zum shoppen. Insgesamt also ein schöner und erfolgreicher Tagestrip, auch wenn Santiago kleiner ist, als ich erwartet hatte.

Heute, das möchte ich noch hinzufügen, war der sonnigste Tag seit unserer Anreise: 15 Grad und kein Trofen Regen! Das Wetter habe ich zum Laufen um die Halbinsel genutzt, und am Nachmittag saßen Laura und ich noch eine Weile an der Strandpromenade.

Der Playa Riazor
Auf der Aussichts-Plattform waren heute ganze Menschenscharen unterwegs. Sonntags laufen viele Spanier hier sehr schick gekleidet mit der ganzen Familie herum, andere gehen in Sportkleidung am Paseo Maritimo spazieren
Der Playa Orzán

Freitag, 21. Februar 2014

Erasmus-Alltag

Inzwischen gibt es viel zu tun für die Uni. Immer häufiger treffen wir uns in kleinen Gruppen in der Uni, um unsere Projekte für das Fach Audio oder Design zu erledigen. In Audio geht es um unsere Tonaufnahmen, für die wir nächsten Dienstag unsere Ideen einmal zur Probe aufnehmen müssen, allerdings nur improvisiert mit der eigenen Stimme. Unsere Gruppe macht ein Radiohörspiel, das kann bestimmt ganz lustig werden.
In Design arbeiten wir nun ein Konzept für eine fiktive Firma aus (in unserem Fall eine Produktionsfirma für Außenwandfarbe), zu der wir später auch noch ein Corporate Design, das heißt Logo, Poster und alles, was dazu gehört designen müssen. Ich bin froh, dass ich eine sehr fleißige und kreative Gruppe habe, aber es ist noch viel Arbeit. Ich merke jedoch, dass diese Treffen in den kleinen Gruppen der beste Zeitpunkt zum Spanisch sprechen üben sind. Je länger ich mit meinen spanischen Kommilitonen zusammensitze, desto besser und fließender geht das Sprechen, das fühlt sich super an. Besonders weil ich von meinem Spanisch-Sprachkurs bis jetzt noch nicht überzeugt bin. Die Dozentin ist zwar echt nett und auch sehr gut zu verstehen, aber während der drei einhalb Stunden, die wir Freitags nachmittags im Spanischkurs verbringen, reden wir anteilig nur sehr wenig und behandeln viele Kleinigkeiten. Ich hätte mir gewünscht, weniger über Verben und Kommasetzung zu sprechen und dafür mehr kreative Aufgaben zu machen, bei denen man herausgefordert wird wirklich zu sprechen.

Wenn wir nach dem Spanischkurs aus dem Sprachenzentrum kommen ist es schon dunkel - aber die Aussicht ist super

In unserem Fach aus dem dritten Jahr "Strategien der Multimedia-Kommunikation" haben wir uns diese Woche einen Vortrag über Soziale Netzwerke angehört, bei dem die Präsentation auf Gallego war. Da wir fast vier Stunden diesem eigenartigen Spanisch ausgesetzt waren, haben wir inzwischen auch ein paar Regelmäßigkeiten entdeckt. Zwar können wir es dadurch nicht viel besser verstehen, aber es war mal eine interessante Erfahrung.

Ansonsten kehrt nun tatsächlich ein wenig Alltag ein. Da wir nicht mehr jeden Tag viele neue Dinge entdecken, werde ich wahrscheinlich nicht mehr ganz so häufig wie bis jetzt bloggen - aber trotzdem noch regelmäßig! Schließlich möchte ich euch auch nicht langweilen...

Mittwochs sind viele Erasmus-Studenten in den Bars unterwegs. Wir haben Johannes verabschiedet (ganz links; daneben: Alessandro, Ariane (Belgien), Laura und ich)


Nachdem wir am Mittwochabend feiern waren - das letzte Mal mit unserem kurzzeitigen Mitbewohner Johannes, der heute nach Deutschland zurückgekehrt ist - waren Laura und ich gestern nachmittag noch eine Weile zu Fuß in der Stadt unterwegs, und besonders in der Altstadt konnten wir noch so einige Ecken entdecken, an denen wir vorher noch nicht waren.


Am Plaza España - obwohl die Palmen grün sind, sind diese Bäume noch kahl

In den Straßen der Altstadt auf der Halbinsel

Natürlich sind wir auch gestern am Strand entlang gegangen. Die Steinbalustrade, die vom Sturm zerstört wurde, wurde am Playa Riazor komplett entfernt.

Der Sand wurde vom Meer so weit nach oben gespült, dass die Treppen fast nicht mehr zu sehen sind

Ein Blick bis zum Obelisco Millenium
 
Ein sehr traurige Geschichte, die uns schon häufiger hier erzählt wurde, ist ein Unfall, der sich vor zwei Jahren ereignete: Ein Erasmus-Student verschwand, als er im Morgengrauen nach einer Party im Ozean schwimmen gehen wollte, trotz viel zu hohem Wellengang. Ein Polizist, der versuchte ihn zu retten starb, zwei weitere Polizisten verschwanden ebenfalls. Ein Denkmal am Playa Orzán erinnert an die "Héroes" (Helden).

Das Denkmal in Form eines großen weißen Bandes am Playa Orzán

Ebenfalls am Playa Orzán wehen die Flaggen Spaniens und Galiziens
In dieser Woche haben Laura und ich auch schon begonnen, unsere Ferien vor der Semana Santa zu planen: Ostern verbringen wir in Madrid! Darauf freuen wir uns sehr. Allerdings hat es sich als wirklich schwierig herausgestellt, Zugfahrkarten bei Renfe, dem spanischen Bahnunternehmen, im Internet zu buchen. Ein Problem, dass uns auch noch bei weiteren Reisen Ärger machen wird...

So waren wir aber immerhin schon einmal am Bahnhof A Coruña, um uns dort nach Preisen und Tickets zu erkundigen

Morgen wollen wir dann endlich nach Santiago fahren, was wir bis jetzt noch nicht geschafft haben. Inzwischen sind wir nun schon vier Wochen hier, die Zeit vergeht ganz schön schnell! Wir haben noch unglaublich viele Punkte auf unserer Liste, die wir uns anschauen wollen, aber wir haben auch schon echt viele tolle Dinge gesehen. Insgesamt bin ich bis jetzt wirklich zufrieden, und wenn nun auch noch das Wetter besser würde, wäre das perfekt!

Gestern Abend in der Dämmerung - eine super Abendstimmung um am Strand entlang zu gehen

Das Meer ist inzwischen relativ ruhig

Weit hinten ist der Monte de San Pedro zu sehen, von dem aus man angeblich über die ganze Stadt schauen kann - das werden wir im Sommer auf jeden Fall testen

Sonntag, 16. Februar 2014

Ein bisschen Kultur

Gestern habe ich etwas Verrücktes gemacht: Ich war ganz alleine im Museum. Und ich fand es super. Da es mittags schon wieder begann zu regnen und es Laura nicht so gut ging, haben wir uns gegen einen Ausflug nach Santiago entschieden. Daher habe ich mir ein paar interessante Punkte von der Unbedingt-noch-besichtigen-Liste herausgesucht und mich schließlich für das "Museo de Belas Artes da Coruña", das Kunstmuseum hier, entschieden. Zufällig ist dort auch jeden Samstag Nachmittag freier Eintritt, welch ein Glück für mich.


Als erstes habe ich mir dort die Sonderausstellung "Confluencias - Jaime Quessada / Xaime Quesada Blanco 1975-2006" (la confluencia = Zusammenfluss/ Aufeinandertreffen) angeschaut und war wirklich beeindruckt. Jaime Quessada ist ein spanischer Maler (1937 geboren), der in Künstlergruppen hier in Galizien und in Madrid wirkte. Die Werke, die das Museum in dieser Ausstellung von ihm und seinem Sohn Xaime Quesada Blanco zeigt, gefallen mir wirklich sehr gut. Die Bilder seines Sohnes sind sehr abstrakt und die Quessadas zum großen Teil kubistisch. Falls jemand weitergooglen möchte: Mein Favorit ist das Werk "La caverna de los prodigios" und eine Reihe, die er "Danza" genannt hat.

Natürlich habe ich mir im Anschluss auch noch die restlichen Säle des Museums angeschaut, und auch wenn diese mich nicht ganz so beeindruckt haben wie die Sonderausstellung, hat mir das Museum insgesamt richtig gut gefallen. 

Das Museo de Belas Artes da Corña - natürlich im Regen

Den gestrigen Vormittag haben wir für einen Einkauf bei Lidl genutzt, in der Hoffnung, dort vielleicht ein paar deutsche Lebensmittel wie zum Beispiel Vollkornbrot zu finden. Aber leider wurden wir enttäuscht. Zwar gab es ein paar Produkte mit deutschen Namen, aber sehr wenig bekannte Produkte und erst recht kein dunkles Brot. Importierte Sachen wie Haribo oder Milka sind hier auch einfach unglaublich teuer.
Aber wir haben nun beschlossen öfter Fisch und Meeresfrüchte zu essen, schließlich leben wir hier direkt am Atlantik und Fisch gibt es hier in jedem Supermarkt frisch an der Theke und größtenteils auch günstiger als in Deutschland. Heute Abend wird es bei uns zum Beispiel Bandnudeln mit Garnelen geben! Ein wenig anders zu essen als zu Hause hat auch den großen Vorteil, dass man viel Neues ausprobiert und ich hoffe, beim Kochen hier echt etwas dazu zu lernen...

Am Freitag habe ich mir zum ersten Mal eine "La Voz de Galicia" gekauft, die Tageszeitung hier in Galizien mit der größten Auflage und etwa 580.000 Lesern. Am Tag zuvor hatte mich auf der Willkommens-Veranstaltung eine Journalistin zu meinem Auslandsemester und meinen Vorstellungen von meinem Aufenthalt hier interviewt. Und tatsächlich konnte ich mich in der "Voz de A Coruña" (einem regionalen Teil der Zeitung) finden.

Die Überschrift bedeutet so viel wie "Ich gewöhne mich nicht an das Wetter hier", ein Zitat der brasilianischen Kommilitonin, die wahrscheinlich ein bisschen wärmeres Wetter gewohnt ist. Aber auch ich bin nicht so viel Wind und Regen gewohnt, schreibt die Autorin. Das Zitat von mir, in dem ich sage, dass ich bis Juni bleibe, viele neue Leute kennenlernen möchte und auch gerne mehr von Galizien und Spanien sehen würde, hat sie natürlich in schönerem Spanisch geschrieben, als ich es sagen konnte.
Mein Name ist wie immer falsch geschrieben. Eine brasilianische Austauschstudentin wurde ebenfalls interviewt

In dem Hauptartikel (s.u.) geht es hauptsächlich um den Empfang aller neu angekommenen Austauschstudenten. Insgesamt, berichtet La Voz, dass etwa 150 Studenten in diesem Semester beginnen und insgesamt in diesem Studienjahr 433 ausländische Studenten an der UDC studieren.

Die Überschrift bedeutet etwa: "Bei der Eroberung der UDC. Die neue Ladung Austauschstudenten wurde in der Aula begrüßt"

Am Freitag nach unseren Spanisch-Kursen waren wir wieder gemeinsam Tapas essen, eine schöne Freitag-Abend-Beschäftigung, die langsam zur Gewohnheit wird.

Unsere deutsch-finnische Runde: Neben mir Taru, Laura, Severi, gegenüber Marie, Sarina, Marie und Julius. Fotografin war Jule, eine weitere deutsche Studentin aus Rostock, die erst diese Woche hier angekommen ist.

Und auch gestern Abend haben wir geschlemmt: Unsere beiden Lieblings-Französinnen haben uns in ihre WG eingeladen und echte französische Crêpes zubereitet. Unglaublich lecker! Den ersten Gang gab es herzhaft mit Schinken, Käse, Ei und Zwiebel, die zweite Runde war süß mit Nutella, Banane und Sahne.


Elise und Elise haben super leckere Crêpes für uns gemacht

Heute war ich immerhin schon laufen, dafür dass der Abend gestern wieder etwas lang war, ist es gut, dass ich mich dazu motivieren konnte. Es war super, weil heute mittag die Sonne herauskam und eine Menge Menschen auf dem Paseo Maritimo unterwegs waren, da heute morgen im Stadion ein Fußballspiel stattfand. Deportivo de La Coruña spielte gegen Sporting de Gijón 1:1 unentschieden. Lustig war, dass ich (fast am Torre Hércules angekommen) Moritz traf, der ebenfalls sportlich unterwegs war. Moritz ist gestern auch endlich in eine schöne WG gezogen, nachdem er mit seiner vorigen nicht ganz zufrieden war. Nun wohnt er zwar ein paar Minuten weiter weg von uns, dafür näher an der Altstadt und in einer gemütlichen WG.

Ein kleiner Nachtrag zum schmunzeln noch: Wir bekommen hier sehr oft zu hören, wie hart und agressiv sich die deutsche Sprache anhört und die meisten sagen uns, dass man Deutsch sofort erkennt. Als ich mich gestern darüber mit einem Australier unterhielt, zeigte er mir folgendes Video: German compared to other languages

Donnerstag, 13. Februar 2014

Offiziell begüßt

Ich mache mir inzwischen schon Sorgen, wieviel ich wohl am Ende für mein Übergepäck zahlen müssen werde, wenn ich hier wieder abreise. Das ein oder andere Teil findet man immer, wenn man unterwegs ist, eine Tasche...ein Oberteil...Schuhe...und wenn ich bedenke, dass ich noch eine ganze Zeit hier bin. Hui. Heute hat aber auch die Universität ihren Beitrag dazu geleistet, in Form eines absolut hübschen Shirts und einer Begrüßungs-Mappe. Es war "acto de bienvenida", eine Willkommensveranstaltung für alle Austausch-Studenten, die dieses Semester hier studieren und jetzt neu angekommen sind. Die Veranstaltung fand am Campus Maestranza statt, der direkt am Meer hinter der Altstadt liegt. Der Rektor und die wichtigsten Anlaufstellen der Universität hießen uns dort willkommen und erzählten über die Möglichkeiten, die wir an der Uni während unseres Aufhenthaltes als Erasmus-Studenten haben.

Das schwarze CoruñaErasmus-Shirt hat unsere Gruppe bei der "Crazy Gymkana" letzten Samstag gewonnen, das Uni-T-Shirt gab es als Willkommensgeschenk von der Universität

Ein großer Haken war meiner Meinung nach, dass einige der Redner uns auf Gallego begrüßten. Ich verstehe, dass sie wollen, dass wir ein bisschen von der Sprache und der Kultur hier in Galizien lernen sollen, aber leider habe ich nichts von dem verstanden, was sie gesagt haben.
Insgesamt war es aber gut, dass uns zum Beispiel nochmal gezeigt wurde, an was wir alles denken müssen im International Office, auch vor der Abreise, welche Sportangebote der Uni wir nutzen können und wo wir sonstige Hilfe finden. Auch die beiden Organisationen "CoruñaErasmus" (an deren Aktionen wir ja teilweise schon teilgenommen haben) und AEGEE, zwei non-profit-Organisationen die Veranstaltungen, Trips und Partys für uns Erasmus-Studenten organisieren, stellten uns ihr Programm vor. Ich bin überrascht, wieviel hier angeboten wird und möchte (soweit das Geld reicht) soviel wie möglich mitreisen und auch andere Städte kennenlernen.
Im Anschluss an die Info-Veranstaltung gab es ein kleines Frühstück und eine Stadtrundfahrt mit dem Bus, die von Touristik-Studenten der UDC organisiert wurde.Laura und ich haben uns währenddessen eine Liste aller Örtlichkeiten und Einrichtungen gemacht, die wir uns in der Stadt unbedingt noch ansehen wollen.

Die Willkommensveranstaltung fand in der "Main Hall" der Unisversität statt, die zunächst einem Theater ähnelte, mit langen schweren Vorhängen hinter den Rednern. Als nach zwei Stunden Ende war und das Frühstück angekündigt wurde, gingen die Vorhänge auf und direkt hinter der Fensterwand war der Atlantik zu sehen.

Ansonsten hat in der Uni nun der Alltag begonnen. Am Montag wurden wir in "Audio" in kleine Gruppen aufgeteilt und müssen ein eigenes Projekt ausarbeiten. Es soll eine selbst gemachte Audioaufnahme von zwei bis fünf Minuten sein, die wir dann in Cubase zusammenschneiden und mit Effekten bearbeiten. Ich bin gespannt, wie wir das so in meiner Gruppe hinbekommen, denn meine Schwierigkeit ist im Moment noch, das Programm auf Spanisch zu verstehen und damit zu arbeiten. Aber die Chicas in meiner Gruppe sind nett und haben mir ihre Hilfe zugesagt.
Auch in Design bin ich mit meiner Referatspartnerin inzwischen dabei, unsere Präsentation vorzubereiten. Das läuft soweit ganz gut, ein wenig abschreckend war es nur, heute zu sehen, was für ein schlechtes Feedback die ersten schon gehaltenen Referate in diesem Fach von der Dozentin bekommen haben. Aber wir werden sehen...

Gestern war ich auch endlich zum ersten Mal laufen und Sport machen. Die unendlich lange Strandpromenade eignet sich perfekt dafür. Insgesamt fast 16 km ist der "Paseo Marítimo" lang, die längste Strandpromenade Europas. Allerdings führt der Paseo natürlich nicht nur an den Stränden entlang, sondern auch an den schroffen Felsen und am Torre Hércules vorbei und umringt damit einmal die halbe Stadt.

Wie so oft sah es gestern nach Regen aus - aber die Aussicht, die man beim Laufen hat, ist trotzdem wunderschön

Gelaufen bin ich gestern bis zum "Obelisco Millenium". Der Obelisk ist eine 46 m hohe Spitze aus Stahl und Bergkristall, an dem man auf den ersten 13 m der Kristall-Oberfläche etwas über die ersten Ereignisse und Persönlichkeiten La Coruñas lesen kann.

Der Obelisco Millenium - schwer, gegen das Licht zu fotografieren

Alles andere läuft inzwischen eigentlich auch ganz gut. Gestern haben wir uns mit unserer Vermieterin getroffen, um den Mietvertrag zu unterschreiben und die letzte Unterschrift für das Bafög-Amt zu einzusacken. Danach waren wir mit unseren Mitbewohnern und Elise und Elise unten im Haus Kaffee trinken. Es ist super, die vier zu kennen, sie geben uns viele Tipps, wir sitzen oft zusammen oder gehen abends gemeinsam feiern. Inzwischen sprechen wir auch mehr und mehr Spanisch miteinander, wobei wir wirklich von den beiden Mädels lernen können. Es ist gut, inzwischen viele Leute hier zu kennen, und auch gute Freundschaften zu entwickeln. Das lässt auch das Heimweh in den Hintergrund rücken, das in den ersten Wochen bei mir natürlich immer noch da ist.

Die Leute hier sagen, ab Ende März/ Anfang April gibt es ganz viel Sonne - wir hoffen

In dem großen Haus rechts im Vordergrund wohnen wir im achten Stock - leider auf der nicht-mit-Meerblick-Seite