Sonntag, 6. Juli 2014

Andalusien-Roadtrip Part II: Córdoba & Granada

Ja, ich beginne absichtlich mit Part II unserer schönen Reise und erkläre erst später warum.
Nachdem wir drei Tage im heißen Sevilla verbracht hatten, packten Kathi, Moritz und ich unsere Koffer unseren kleinen gemieteten Corsa und machten uns auf den Weg in ein paar weitere wunderbare Städte Andalusiens.

Unsere Route habe ich hier mal in Rot eingezeichnet: Los ging's in Sevilla, danach verbrachten wir einen Tag in Córdoba und zwei Tage in Granada. Im Anschluss fuhren wir in Richtung Meer nach Nerja und am Abend weiter über Málaga nach Tarifa. Einen weiteren Strandtag legten wir dann in El Palmar ein, und im Anschluss schaute wir uns Cadiz an. (Karte: http://www.welt-atlas.dekarte_von_andalusien_1-254)

Córdoba


Córdoba ist die drittgrößte Stadt Andalusiens und ein beliebtes Ziel für Touristen. Trotzdem hatten wir  für die Stadt nur einen Nachmittag eingeplant, aber das war auch in Ordnung. Es war auch dort unglaublich heiß, als wir während der Siesta durch die Straßen schlenderten.

Kleine Erfrischung: In Spanien gibt es oft kleine Brunnen und hübsche Wasserhähne mit Trinkwasser.

Zunächst spazierten wir durch das Viertel "Judería". Die Judería ist die Altstadt Córdobas, in der früher vor allem Juden und Araber lebten.

Da Siesta war, wirkte die Stadt wie ausgestorben. Wer läuft auch mittags bei 40° Grad durch die Straßen...

Wir sind zwar nicht 'rübergegangen, aber angeschaut haben wir sie natürlich: die "Puente Viejo", die alte Römerbrücke über den Fluss Guadalquivir. Insgesamt hat sie 16 Bögen und von ihr aus hat man eine gute Aussicht auf die Mezquita.

Kathi, Moritz und ich - im Hintergrund sieht man die Römerbrücke.
Schließlich schauten wir uns auch Córdobas bedeutendste Sehenswürdigkeit an, die Mezquita-Kathedrale. Sie wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert als Moschee vom Emir von Córdoba gebaut und oft erweitert...
...als Ferdinant III. von Kastilien Córdoba jedoch im 13. Jahrhundert von den Mauren zurückeroberte, wurde die Moschee in eine christliche Kirche umgeweiht. Hier ist der Orangenhof der Mezquita zu sehen.
Maurischer Stil rund um die Mezquita
Ein Brunnen nahe der Mezquita

Und nachdem wir uns in einem kleinen Cafe mit kalten Getränken und Eis gestärkt hatten, ging es schließlich weiter nach Granada. Um Maut auf den Autobahnen zu vermeiden, fuhren wir meist auf den Landstraßen durch Südspanien. Das war zwar nicht so schnell, aber dafür gab es viel mehr zu sehen. Besonders auf dem Weg nach Granada waren wir beeindruckt von der bergigen Landschaft.

Auf den Feldern blüht es gelb

Granada 



Granada ist und bleibt für mich die schönste Stadt, die ich bis jetzt gesehen habe. Ich war 2010 mit meinem Spanisch-Kurs schon einmal für zehn Tage dort und schon damals war ich wirklich beeindruckt. Mit etwa 240.000 Einwohnern ist Granada ungefähr so groß wie Coruña oder Braunschweig, allerdings zählt die Universität der Stadt 60.000 Studenten. Die vielen maurischen Bauten, vor allem die Alhambra, die Zigeunerhöhlen im Sacromonte und das Albaicín machen die Stadt so einzigartig und lassen mich in manchen der Straßen in eine andere Zeit zurükversetzt fühlen.

Das ist Granada: Weiße Häuser, hohe, spitze Bäume und die Berge im Hintergrund

Die Suche nach unserem Hostel gestaltete sich ein wenig schwierig, da uns unser Navi durch die engsten Straßen schickte, ein echtes Abenteuer. Letzendlich mussten wir oben in der Stadt parken und 20 Minuten mit unserem Gepäck zur Unterkunft laufen. Dafür war das Hostel echt schön und direkt in einer Seitenstraße des Paseo de los Tristes unterhalb der Alhambra.

Links der Fluss "Darro", rechts der "Paseo de los Tristes" (auf deutsch "Weg der Traurigen")
Unser Hostel hatte sogar einen kleinen offenen Innenhof
TAPAS! In Granada sind Tapas zum Essen meist gratis, eine großartige Erfindung. Hier haben wir am ersten Abend einen Liter Sangria bestellt und dazu sechs verschiedene Tapas bekommen. Total lecker und außergewöhnlich war das Essen.

In Granada verbrachten wir zwei Nächte, sodass wir einen Tag dazu nutzten uns die Stadt anzuschauen, und einen halben Tag auf der Alhambra verbrachten, für die wir tatsächlich noch Karten ergatterten. Außerdem schauten wir am zweiten Abend ganz international im Hostel das erste Spiel Deutschlands bei der Fußball-WM, indem Müller die Portugiesen abschoss.

Morgens spazierten wir zur Kirche San Nicolás hinauf, von der aus man direkt zur Alhambra hinüberschauen kann. Oft sitzen auf dem Paltz vor der Kirche die Einheimischen und verkaufen selbstgemachten Schmuck.

Die Alhambra

Die Alhambra ist eine der meistbesuchtesten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Die 700 mal 200 Meter lange Festung, die über Granada thront ist in maurischem Stil errichtet worden.

Kurze Pause im Albaicín: Moritz, Kathi und ich
Mittags in den Straßen Granadas
Bei den vielen arabischen Händlern kann man sehr gut kleine Mitbringsel kaufen. Die Atmosphäre in den kleinen Gassen und der Geruch nach Tee und Räucherstäbchen machen Granada zu der Stadt, die ich so mag.
Schmale Gassen zwischen den Häusern, in denen die Händler Taschen, Tücher, Tee, Schmuck und ähnliches verkaufen: Hier die Alcaicería
Mittagspause und zur Stärkung eine Falaffel auf die Faust und zum Nachtisch das leckerste Eis der Welt: Cassata! Das Eis kannte ich noch von unserer Reise damals, ich habe sogar die gute italienische Eisdiele wiedergefunden. Insgesamt erinnerte mich vieles an unsere damalige Reise, die ebenfalls unvergesslich ist.

Die Kathedrale Granadas aus der Renaissance

Granada steckt so voller Geschichte! Dieses Denkmal an der Gran Vía de Colón zeigt eine Szene kurz nachdem die Katholischen Könige 1492 die Stadt eroberten: Königin Isabella überreicht Kolumbus die Erlaubnis, seine Reise in den Westen anzutreten. Obwohl ich in Geschichte nie ein Ass war muss ich sagen, in Granada kann man so viel über vergangene Zeiten lernen!
An der Kathedrale
Beim Geschenke kaufen

Am nächsten Morgen standen wir dann früh auf, um pünktlich um acht vor der Alhambra zu stehen und noch letzte Karten für den Tag abzustauben. Und tatsächlich bekamen wir nach einer Stunde warten noch Eintrittskarten.

Vermutlich kommt der Name Alhambra von der arabischen Bezeichnung "qasr al-hambra" für "der rote Palast", wegen der rötlichen Färbung der Mauern
Jedes einzelne Gebäude, jeder Torbogen, jeder Turm ist verziert
Der Blick von der Alcazaba aus über die Stadt. im Hintergrund sieht man die Berge
Unterhalb der Alhambra am Darro und auch innerhalb der Alhambra leben jede Menge Katzen, hier hat sie gerade jemand gefüttert
Sacromonte mit den Höhlenwohnungen
Im "Palacio Nacaries", dem Herzen der Alhambra: Die Wände und Decken sind mit arabischen Schriftzügen aus Stuck verziert. Unglaublich beeindruckend!
Eine der Kuppeln im Thronsaal. Im Palast befanden sich die Privaträume der Herrscher.

Im "Patio de los leones", dem Löwenhof

Granada am Morgen

Die typischen Mosaike im Palast

Gruppenfoto
Das "Generalife", der Sommerpalast mit seinen prächtigen Gärten, ist durch einen kurzen Weg mit der Alhambra verbunden

Die wunderbare Aussicht über die Sierra Nevada

Die Alhambra sollte man sich in jedem Fall anschauen, wenn man schonmal in Granada ist. Wir machten uns nach dem Rundgang dort auf den Weg in Richtung Mittelmeer, um ein paar Tage am Strand zu genießen. Aber ich komme sicher wieder, Granada!

Graffiti-Kunst in den Straßen von Granada

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