Direkt von Salamanca aus ging es dann am Gründonnerstag morgens in die schöne Hauptstadt Spaniens:
Madrid!
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Die Fassade des Palacio de Cibeles war früher die Postverwaltung von Madrid - heute sitzt darin die Stadtverwaltung |
Madrid ist eine der größten Metropolen Europas und hat etwa sieben Millionen Einwohner und insgesamt sechs öffentliche Universitäten. Da wir über die Ostertage dort waren, sind in der Stadt natürlich eine Menge Touristen unterwegs gewesen.
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An der Puerta del Sol steht der berühmte Bär am Erdbeerbaum, der sich auch in Madrids Wappen (und übrigens auch dem von Atlético Madrid) wiederfindet. Vermutlich steht er für die Einigkeit von Adel und Klerus im Umland während des Mittelalters. |
Das folgende Foto haben wir zwar erst am letzten Abend in Madrid gemacht, doch es soll gleich vorweg kommen, wir sind nämlich in Madrid nicht nur zu dritt gewesen (reisen mit vielen macht doch auch viel mehr Spaß):
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Von links nach rechts: Theresa (eine Freundin von Marie, die in Madrid studiert), Laura, Marie, Ich, Christian (der mich besuchen kam), Ronja und Martina (Lauras Schwester und Mama, die Laura besucht haben) beim Abendessen bei 100Montaditos |
Nachdem Laura, Marie und ich in unser wirklich gutes Hostel in Lavapiés eingecheckt hatten, und den Nachmittag über die Innenstadt bei einer ersten kleinen Runde ein wenig erkundet hatten, kamen am Abend Lauras Mutter und ihre Schwester an. Auch wenn es uns hier gut gefällt, es ist einfach schön, seine Lieben wieder zu sehen, und Laura und ihre Familie haben das gleich mit einem Madrid-Trip verbunden. Ach, ich freue mich auch schon wenn meine Eltern mich hier besuchen kommen!
Am Karfreitag morgen haben wir dann gleich die Free Walking Tour mitgemacht, die unser Hostel angeboten hat. Mit unserer kompetenten und lustigen Stadtführerin Harriet haben wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut.
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Los ging's an der Puerta del Sol ("Tor der Sonne") - hier sieht man nur die Fassade des "Casa de Correos", außerdem befindet sich auf diesem Platz aber zum Beispiel auch der Null-Kilometerstein der sechs größten Nationalstraßen, die sternförmig von Madrid aus durchs Land führen |
Uns wurde erzählt, dass man in Madrid an Silvester hier an der Puerta del Sol die letzten Sekunden zum neuen Jahr herunterzählt, jedoch nicht die letzten zehn wie wir, sondern die letzten zwölf Sekunden. Der Glockenturm mit der Uhr schlägt dann zwölf Mal, und um mit Glück und Erfolg das nächste Jahr zu erleben, muss man es schaffen, bei jedem Glockenschlag eine Weintraube zu essen. Eine interessante Tradition wie ich finde.
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Der Plaza Mayor - genau wie in Salamanca ein großer Platz umringt von
einem einzigen Gebäude mit vielen torförmigen Eingängen an den Seiten
und etlichen Restaurants und Bars. Heute befinden sich unter anderem
Wohnungen in den Gebäuden, eine kleine Einzimmerwohnung kostet etwa eine
Million Euro, erzählte uns Harriet. |
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Die "Catedral de la Almudena", die sich direkt neben dem Königspalast befindet. Sie wurde erst 1993 eingeweiht, Pläne für den Bau gab es allerdings schon seit dem 16. Jahrhundert. |
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Das Teatro Real, das Opernhaus - genau wie die Kathedrale gehört es nicht unbedingt zu den hübschesten und prunkvollsten Gebäuden Madrids... |
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...doch das liegt angeblich daran, dass sie direkte Nachbarn des Palacio Reals, dem Königspalast sind, und diesem natürlich nicht die Show stehlen durften. |
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Der Palast aus dem 18. Jahrhundert hat im Inneren etwa 2000 Räume und beherbergt unter anderem Kunst- und Waffensammlungen. Die Königsfamilie lebt zwar nicht mehr in diesem Palast, sondern ein Stück außerhalb von Madrid, jedoch werden einige Säle noch für Staatsempfänge und Feierlichkeiten genutzt. |
Auch in Madrid fanden in der Semana Santa und vor allem am Karfreitag Osterprozessionen statt. Gegen Abend versammelten sich tausende Menschen an den Straßenrändern im Zentrum, wo die Prozession langführen sollte.
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In der Nähe des Cibeles Platzes warten die Menschen auf die Prozession |
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Hier sieht man die traditionelle Tracht der Frauen während der Semana Santa - unter anderem ein großer schwarzer Schleier |
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Einige trugen nicht nur diese Kutten und spitzen Hüte, sondern auch Ketten an den Füßen, was in der Menge ganz gruselige Geräusche und eine für mein Empfinden unangenehme Atmosphäre hervorrief |
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Diese drei gingen langsam vorweg |
Am Freitagabend fuhr ich dann zum Flughafen, um Christian abzuholen, der mich hier in Spanien besuchen kommen wollte, um ein bisschen Urlaub zu machen. Den Samstag nutzen wir erneut für Sightseeing und eine große Shopping-Tour auf der Gran Vía und in den Calles Hortaleza und Fuencarral (beide im Viertel Chueca, das übrigens als hippes Schwulenviertel Madrids bekannt ist und sich in den letzten Jahren reichlich herausgeputzt hat, wie man uns erzählte).
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Christian und ich vor dem Palacio Real |
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Das Metrópolis-Gebäude auf der Gran Vía, der hübschen Hauptverkehrsader Madrids |
Abends habe ich dann darauf bestanden, noch ins Museum Reina Sofía zu gehen, in dem Kunst der Moderne ausgestellt ist, und in dem unter anderem die Guernica von Picasso und viele Werke von Dalí hängen. In den letzten zwei Stunden ist der Eintritt dort immer frei, deshalb konnte ich auch Christian überzeugen mitzukommen. Mir hat es wirklich gut dort gefallen, auch wenn es in meinen Augen unmöglich ist, alles an ein einem Tag zu schaffen, deshalb haben wir uns erstmal auf die Dauerausstellung konzentriert. Auch im berühmten Prado-Museum war ich am Tag zuvor mit Marie, wo die bedeutendste Sammlung spanischer Malerei ausgestellt ist (u.a. Goya, El Greco, Miró und Velázquez). Leider haben wir auch da nur ein Stockwerk geschafft anzuschauen, zudem war alles laut und ein Gedränge von Touristen in dem Museum, was mir nicht gefallen hat. Aber es lonht sich sicherlich noch ein weiteres Mal hineinzugehen, um den Rest anzuschauen.
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Am Eingang des Prados |
(Eigentlich wollte ich auch am Sonntagabend nochmal ins Prado, allerdings kam ein Besuch in der Notaufnahme dazwischen, weil ich mir nachmittags versehentlich mit einer Erdnuss-Dose den Finger aufgeschnitten hatte, was mit drei Stichen genäht werden musste. So blieb Christian ein weiterer Besuch im Museum erspart, stattdessen lernten wir noch das Viertel Moncloa kennen, in dem sich das Krankenhaus befand, in das man mich schickte.)
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In Moncloa mit frisch verartztetem Finger |
Außerdem waren wir am Sonntagmorgen mit Laura und ihrer Mutter und Ronja auf einem großen Straßenflohmarkt im Viertel La Latina. Das hat wirklich Spaß gemacht, aber es war auch mit der Zeit echt voll und eng. Zudem hat man in Madrid immer das Gefühl, dass man alle seine Sachen und Taschen ständig eng am Körper tragen sollte, weil einem überall geraten wird, sich vor Taschendieben in Acht zu nehmen.
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Schmuck, Taschen, Tücher und eine Menge anderen Krims-Krams gab es auf dem Flohmarkt zu kaufen |
Zwischen Flohmarkt und Notaufnahme blieb ein wenig Zeit für eine weitere Sehenswürdigkeit:
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Der Cibeles-Palast: Auf dem Platz davor wird zum Beispiel gefeiert, wenn die spanische Nationalmannschaft gerade Mal wieder etwas gewonnen hat. |
Abends ging es dann zum Abschluss mit allen Essen: Montaditos, das sind kleine belegte Brötchen mit allem, was man sich so vorstellen kann.
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Christian und ich |
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Montaditos hier in süß: Mit Schokocreme und Keksen |
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Marie und ich |
Ein schöner Abschluss, bevor wir ich mich am Montag mit Christian wieder auf den Weg nach A Coruña gemacht habe mit dem Zug. Passend, denn ab Montag regnete es leider in Strömen in Madrid. Laura und ihre Familie blieben noch bis Dienstag bis es wieder für ein paar Wochen hieß Abschied nehmen.
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Es gibt trotzdem wohl noch so einiges zu entdecken in Madrid... |