Dienstag, 28. Januar 2014

Ein Feiertag für Studenten und die erste Vorlesung

Hier in Spanien ist alles ein bisschen anders, das lernen wir jetzt nach und nach. Für den gestrigen Tag hatten wir uns vorgenommen, zur Universität zu fahren und uns dort im International Office zu melden. Doch alles kam anders als geplant. Als wir nach langem Suchen und Fragen endlich die richtige Bushaltestelle am Plaza de Pontevedra gefunden hatten, von der der Bus E zum Campus fährt, erklärte uns der Busfahrer, dass er heute nicht genug Wechselgeld habe und wir deshalb keine Tickets bei ihm kaufen könnten. Das hieß: raus aus dem Bus, rein in den nächsten Laden, Geld wechseln, auf den nächsten Bus warten. Zu spät waren wir sowieso.
An den Bushaltestellen hier in La Coruña gibt es nur manchmal eine Beschriftung, man muss auf die Ansagen im Bus hören. Da wir die nicht verstehen konnten, fuhren wir versehentlich bis zur Endhaltestelle, wo uns der Busfahrer schmunzelnd fragte, wo wir denn hin möchten und uns schließlich anbot, uns wieder mit zurück zu nehmen.

Die "Universidade da Coruña", wie sie hier in Galizien heißt, liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt. Mit dem Bus sind es etwa 15 Minuten dorthin. Da wir bis zum Wendepunkt mitgefahren sind, kennen wir jetzt immerhin schon den Campus. Der zieht sich einen unglaublich steilen Berg mit engen Serpentinen hinauf, von dem aus man super auf die ganze Stadt herunterschauen kann. Ganz oben haben wir ab nächster Woche auch unseren Spanischkurs. Unsere Fakultät "Facultade de Ciencias da Comunicación" liegt jedoch am Fuß des Berges.


Dort angekommen mussten wir gestern jedoch feststellen, dass alle Türen verschlossen waren. Dass das Semester erst am 28. beginnen sollte, wussten wir ja, aber der Campus wirkte wie ausgestorben. Ein Professor erklärte uns schließlich, dass Feiertag sei und alle Studenten und Professoren frei haben am día del patrón Santo Tomás de Aquino, patrón de los estudiantes. Ein Feiertag für Studenten, schöne Sache. So kehrten wir daher in die Stadt zurück und verbrachten den Rest des Tages im kalten Hostel, während es draußen regnete und stürmte.

Hier beginnt der Campus. Hinten ist klein die Fakultät für Kommunikationswissenschaften zu sehen, rechts befinden sich weitere Fakultäten

Heute hatten wir dann ein bisschen mehr Glück. Am Vormittag standen wir im International Office und konnten uns in eine Terminliste eintragen um endlich mehr Infos zu bekommen. Während wir dann bis Mittags warten mussten, schauten wir uns in unserer Fakultät um und klopften bei der Studienkoordinatorin, die uns erklärte, wie wir unseren Stundenplan zusammenbasteln können. Daran tüftelten wir danach.

Die Facultät für Kommunikationswissenschaften

GEgenüber: Der Sportplatz mit Tribüne
Das praktische im Vergleich zur Uni in Braunschweig ist, dass wir alle Vorlesungen und Seminare in der einen Fakultät im gleichen Gebäude haben und somit nicht ständig hin- und herfahren müssen. Direkt gegenüber der Fakultät ist das Sportstadion der Uni und auf der anderen Seite das Immatrikulationsamt und das International Office, alles sehr nah. Die Uni selbst hat leider nicht mehr Charme als die HBK auch, aber das ist okay. Es gibt eine große Cafeteria und eine Bibliothek in unserer Fakultät und auf den Fluren genügend Sitzmöglichkeiten und sogar einen Copyshop. Alles andere werden wir in den nächsten Tagen und Wochen noch erkunden.

In der Fakultät: Alles Wichtige befindet sich in einem Gebäude

Immatrikulieren konnten wir uns heute noch nicht, da wir unser Learning Agreement zuerst erneuern müssen. Bis dahin bleibt uns leider auch die Vergünstigung durch die Busfahrkarte "Tarjeta Millenium" und das Login in Moodle sowie das WLAN der Uni verwehrt. Aber Ende der Woche müsste alles klappen.

Während Moritz sich am Nachmittag weiter auf die Suche nach einem Zimmer begab, gingen Laura und ich zur ersten Vorlesung: "Estrategias de Comunicación Multimedia". Die Professorin dort ist sehr freundlich und die Gruppe bestand aus etwa 20 Studenten des dritten Studienjahres. Allerdings redete sie so schnell, dass wir am Anfang fast nichts verstehen konnten. Mit der Zeit (insgesamt dauert die Veranstaltung normalerweise etwa dreieinhalb Stunden) ging es aber besser. Da es viel um Themen ging, die wir auch schon einmal hatten, wie zum Beispiel Social Media oder Crossmedia, konnten wir ungefähr nachvollziehen, was passierte und worum es ging. Für den ersten Tag waren wir erstmal stolz darauf, überhaupt etwas verstanden zu haben...

1 Kommentar:

  1. Ui Veyralein, das hört sich leicht nach Chaos an :-D aber ihr habt ja alles im Griff :-) Aber sehr fleißig, wie du uns hier auf dem Laufenden hältst, sehr gut :-). Viel Erfolg noch bei der Wohnungssuche!

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